Die Portara von Naxos – Ein Fenster zum Meer und zum Leben
Als ich im Herbst 2016 mit Segelfreunden auf Naxos Halt machte, hat mich dieses Bauwerk sofort in seinen Bann gezogen. Eigentlich sollte hier einmal ein Apollo-Tempel entstehen – doch das Bauvorhaben wurde nie vollendet. Dieses monumentale „Fenster zum Meer“, ganze 6 Meter hoch und 3,60 Meter breit, besteht aus Fragmenten.
Für mich ist die Portara ein Sinnbild des Lebens. Sie steht für das Unvollendete, aber auch dafür, dass wir Menschen im Laufe unseres Lebens viele einzelne Bausteine sammeln, aus denen wir unsere eigene Form schaffen – so wie hier ein Fenster, ein Rahmen entstanden ist, der den Blick auf das weite Meer freigibt. Dadurch findet ein Reframing statt: Der Rahmen lenkt den Blick auf das Kunstwerk dahinter und grenzt es bewusst von seiner Umgebung ab. Ein Paradoxon angesichts der vorhandenen Weite?
Was bedeutet für dich ein „unvollendetes Projekt“ im Leben?
Welche „Bausteine“ hast du im Laufe deines Lebens zusammengetragen?
Gibt es in deinem Leben ein „Fenster“, durch das du besonders gerne auf das Leben blickst und dass du anderen gerne zur Verfügung stellst?
Schreib mir gerne deine Antworten.